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− | [[image:HRSchmidt.jpg|Quelle: <ref>http://www.adhs-schweiz.ch/adhs_symtome_2.htm</ref>|thumb]] | + | [[image:HRSchmidt.jpg|Quelle: <ref>http://www.adhs-schweiz.ch/adhs_symtome_2.htm</ref>|thumb]] |
| '''Hans-Reinhard Schmidt''' ist ein [[Ritalin|ADHS-kritischer]] Psychologe und psychologischer Psychotherapeut aus Bornheim. Er leitet die Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Familien Brühl.<ref>http://www.bruehl.de/leben/freizeit/12plus.php</ref> Bekannt ist Schmidt auch durch seine Internet-Seite ''Cafe Holunder'' unter ads-Kritik.de. | | '''Hans-Reinhard Schmidt''' ist ein [[Ritalin|ADHS-kritischer]] Psychologe und psychologischer Psychotherapeut aus Bornheim. Er leitet die Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Familien Brühl.<ref>http://www.bruehl.de/leben/freizeit/12plus.php</ref> Bekannt ist Schmidt auch durch seine Internet-Seite ''Cafe Holunder'' unter ads-Kritik.de. |
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− | Schmidt ist Autor eines Buches, das im April 2010 im Centaurus-Verlag erscheinen soll: „''Ich lerne wie ein Zombie - Plädoyer für die Abschaffung von ADHS''“<ref>http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1266504509130.shtml</ref>. | + | Schmidt ist Autor eines Buches, das im April 2010 im Centaurus-Verlag erscheinen soll: „''Ich lerne wie ein Zombie - Plädoyer für die Abschaffung von ADHS''“.<ref>http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1266504509130.shtml</ref> |
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| Der zynisch formulierte Untertitel "''Plädoyer für die Abschaffung von ADHS''" offenbart das demagogische Potenzial von Schmidt: | | Der zynisch formulierte Untertitel "''Plädoyer für die Abschaffung von ADHS''" offenbart das demagogische Potenzial von Schmidt: |
− | Diese Wortwahl suggeriert, bei ADHS handele es sich nicht um eine inzwischen weltweit sehr gut erforschte neurobiologisch begründete Störung, sondern um ein "Konstrukt", über dessen Sinnhaftigkeit bzw. Beibehaltung eine Gesellschaft per Mehrheitsentscheid nach Anhörung von Pro - und Contra -"Plädoyers" beliebig abstimmen könne.<br> | + | Diese Wortwahl suggeriert, bei ADHS handele es sich nicht um eine inzwischen weltweit sehr gut erforschte neurobiologisch begründete Störung, sondern um ein "Konstrukt", über dessen Sinnhaftigkeit bzw. Beibehaltung eine Gesellschaft per Mehrheitsentscheid nach Anhörung von Pro-und-Contra-"Plädoyers" beliebig abstimmen könne.<br> |
| In diesem Sinne stellt schon der Buchtitel die Zusammenfassung all dessen dar, worauf Schmidt in den vergangenen 10 Jahren - nicht zuletzt mit seiner "[[Konferenz ADHS]]" - abzielte: Die bewusste und strategisch zielsicher angelegte Manipulation des öffentlichen Bewusstseins zugunsten einer überholten psychoanalytisch-bindungstheoretischen Sichtweise auf eine Spektrumsstörung mit häufig erheblich behinderndem Charakter. | | In diesem Sinne stellt schon der Buchtitel die Zusammenfassung all dessen dar, worauf Schmidt in den vergangenen 10 Jahren - nicht zuletzt mit seiner "[[Konferenz ADHS]]" - abzielte: Die bewusste und strategisch zielsicher angelegte Manipulation des öffentlichen Bewusstseins zugunsten einer überholten psychoanalytisch-bindungstheoretischen Sichtweise auf eine Spektrumsstörung mit häufig erheblich behinderndem Charakter. |
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| :''Umso erfreulicher ist nun das Ergebnis einer aktuellen Studie aus der Kinder- und Jugendlichenpsychiatrie der Universität Göttingen. Banaschewski u.a. stellen fest, dass die bisherige Forschung genau diese Frage, ob es "ADHS" als von anderen unterscheidbare spezifische Störung überhaupt gibt, im Unklaren lasse. Aus ihrer Forschungsübersicht bisheriger Vergleiche von "ADHS" mit anderen neuropsychologischen, neurobiologischen und genetischen Korrelaten ziehen sie den ernüchternden Schluss, dass es bisher keine ADHS-Spezifität gibt [...]''<ref>http://www.ads-kritik.de/ADS-Kritik29.htm</ref> | | :''Umso erfreulicher ist nun das Ergebnis einer aktuellen Studie aus der Kinder- und Jugendlichenpsychiatrie der Universität Göttingen. Banaschewski u.a. stellen fest, dass die bisherige Forschung genau diese Frage, ob es "ADHS" als von anderen unterscheidbare spezifische Störung überhaupt gibt, im Unklaren lasse. Aus ihrer Forschungsübersicht bisheriger Vergleiche von "ADHS" mit anderen neuropsychologischen, neurobiologischen und genetischen Korrelaten ziehen sie den ernüchternden Schluss, dass es bisher keine ADHS-Spezifität gibt [...]''<ref>http://www.ads-kritik.de/ADS-Kritik29.htm</ref> |
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− | In Wirklichkeit aber ist im Abstract der Studie keine Rede davon, dass die Nichtexistenz von ADHS bestätigt worden ist, sondern, dass die zukünftigen Forschungen vor der Herausforderung stehen, zur Abgrenzung der pathophysiologischen Mechanismen von ADHS vergleichbare kognitive, bildgebende und genetische Techniken homogenere klinischer Gruppen zu definieren.: | + | In Wirklichkeit aber ist im Abstract der Studie keine Rede davon, dass die Nichtexistenz von ADHS bestätigt worden ist, sondern, dass die zukünftigen Forschungen vor der Herausforderung stehen, zur Abgrenzung der pathophysiologischen Mechanismen von ADHS vergleichbare kognitive, bildgebende und genetische Techniken homogenere klinischer Gruppen zu definieren.: |
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| :''In future research, the delineation of the pathophysiological mechanisms of ADHD needs to match cognitive, imaging and genetic techniques to the challenge of defining more homogenous clinical groups; multi-site collaborative projects are needed.''<ref>http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15720371?dopt=Abstract</ref> | | :''In future research, the delineation of the pathophysiological mechanisms of ADHD needs to match cognitive, imaging and genetic techniques to the challenge of defining more homogenous clinical groups; multi-site collaborative projects are needed.''<ref>http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15720371?dopt=Abstract</ref> |
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| :''Konferenz ADHS zielt auf eine ADHS-kritische Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit ab. Sie will die allgemeine, aber auch die gesundheits- und sozialpolitische Öffentlichkeit mit Pressemitteilungen, fachlichen Stellungnahmen, Informationen, Veröffentlichung von Forschungsergebnissen und Entwicklungen, mit Symposien und Vorträgen kritisch informieren, das gegenwärtige schulmedizinische ADHS-Konstrukt kritisch hinterfragen und der einseitigen Biologisierung kindlichen Verhaltens entgegenwirken.''<ref>http://anonym.to/?http://www.adhs-konferenz.de/1796058.htm</ref> | | :''Konferenz ADHS zielt auf eine ADHS-kritische Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit ab. Sie will die allgemeine, aber auch die gesundheits- und sozialpolitische Öffentlichkeit mit Pressemitteilungen, fachlichen Stellungnahmen, Informationen, Veröffentlichung von Forschungsergebnissen und Entwicklungen, mit Symposien und Vorträgen kritisch informieren, das gegenwärtige schulmedizinische ADHS-Konstrukt kritisch hinterfragen und der einseitigen Biologisierung kindlichen Verhaltens entgegenwirken.''<ref>http://anonym.to/?http://www.adhs-konferenz.de/1796058.htm</ref> |
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− | Dem entsprechend verfasste Schmidt gemeinsam mit den Kuratoriumsmitgliedern eine eigene Konsensuserklärung <ref>http://www.ads-kritik.de/Konsens2.htm</ref>, mit der sich [[Konferenz ADHS]] ausdrücklich in Gegensatz zu den Empfehlungen der Bundesärztekammer<ref>http://www.bundesaerztekammer.de/downloads/ADHSLang.pdf</ref> und zur vorhandenen internationalen Konsensuserklärung zu ADHS (Barclay et al.)<ref>http://www.addwarehouse.com/shopsite_sc/store/html/consensus.html</ref> positioniert. Die irreführende Verwechselbarkeit des Begriffs "Konsensuserklärung" wurde dabei billigend in Kauf genommen. | + | Dem entsprechend verfasste Schmidt gemeinsam mit den Kuratoriumsmitgliedern eine eigene Konsensuserklärung <ref>http://www.ads-kritik.de/Konsens2.htm</ref>, mit der sich [[Konferenz ADHS]] ausdrücklich in Gegensatz zu den Empfehlungen der Bundesärztekammer<ref>http://www.bundesaerztekammer.de/downloads/ADHSLang.pdf</ref> und zur vorhandenen internationalen Konsensuserklärung zu ADHS (Barclay et al.)<ref>http://www.addwarehouse.com/shopsite_sc/store/html/consensus.html</ref> positioniert. Die irreführende Verwechselbarkeit des Begriffs "Konsensuserklärung" wurde dabei billigend in Kauf genommen. |
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| Von seiner Seite ADHS-Konferenz verlinkt Schmidt wiederum ganz direkt zu Fred Baughman, Peter Breggin, Larry Diller, durch ihre Nähe zu [[Scientology]] auffallende ADHS-Kritiker aus den USA, sowie zum [[Gesellschaft für Ernährungsheilkunde|Zentrum der Gesundheit]] - einer durch scientology-ähnlichen Argumentationsstil auffallenden Hetzseite gegen ADHS.<ref>http://www.zentrum-der-gesundheit.de/adhs.html</ref> Weitere Links führen zu [[Gerald Hüther]]s Seite Win-Future und [[Reinhard Voß]].<ref>http://www.adhs-konferenz.de/1739622.htm</ref> | | Von seiner Seite ADHS-Konferenz verlinkt Schmidt wiederum ganz direkt zu Fred Baughman, Peter Breggin, Larry Diller, durch ihre Nähe zu [[Scientology]] auffallende ADHS-Kritiker aus den USA, sowie zum [[Gesellschaft für Ernährungsheilkunde|Zentrum der Gesundheit]] - einer durch scientology-ähnlichen Argumentationsstil auffallenden Hetzseite gegen ADHS.<ref>http://www.zentrum-der-gesundheit.de/adhs.html</ref> Weitere Links führen zu [[Gerald Hüther]]s Seite Win-Future und [[Reinhard Voß]].<ref>http://www.adhs-konferenz.de/1739622.htm</ref> |
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| ==Zitate== | | ==Zitate== |
− | *''Um geplagten Eltern die Angst vor der Verantwortung für ihr Kind zu nehmen, hat sich die Psychiatrie einvernehmlich mit der Pharmaindustrie einen nicht neuen, aber dennoch genialen Trick ausgedacht: Man erklärt auffälliges Kinderverhalten einfach zur körperlichen Krankheit, und schon fühlt man sich ohne Schuld, und ein Medikament gibt's obendrein. So geschieht es derzeit massenhaft mit der Modekrankheit ADHS, die ein Sammeltopf für allerlei störendes Verhalten geworden ist. Mehr als 50 000 Kinder allein in Deutschland schlucken täglich Psychopharmaka, weil sie ihre Eltern, ErzieherInnen und LehrerInnen entschuldigen müssen.''<ref>Schmidt in einem SPIEGEL-Leserbrief: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-66360367.html</ref> | + | *''Um geplagten Eltern die Angst vor der Verantwortung für ihr Kind zu nehmen, hat sich die Psychiatrie einvernehmlich mit der Pharmaindustrie einen nicht neuen, aber dennoch genialen Trick ausgedacht: Man erklärt auffälliges Kinderverhalten einfach zur körperlichen Krankheit, und schon fühlt man sich ohne Schuld, und ein Medikament gibt's obendrein. So geschieht es derzeit massenhaft mit der Modekrankheit ADHS, die ein Sammeltopf für allerlei störendes Verhalten geworden ist. Mehr als 50 000 Kinder allein in Deutschland schlucken täglich Psychopharmaka, weil sie ihre Eltern, ErzieherInnen und LehrerInnen entschuldigen müssen.''<ref>Schmidt in einem SPIEGEL-Leserbrief: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-66360367.html</ref> |
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− | Schmidt während seiner Tätigkeit in der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Familien in Brühl zu einem 18-Jährigne Jugendlichem, der ADHS bei sich vermutet: | + | Schmidt, während seiner Tätigkeit in der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Familien in Brühl, zu einem 18-jährigen Jugendlichem, der ADHS bei sich vermutet: |
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| *''Ich (aber nicht ich allein) vertrete nämlich die Fachmeinung, dass es ADS als spezifische, von anderen abgrenzbare medizinische Krankheit gar nicht gibt. Damit will ich natürlich deine Probleme nicht in Abrede stellen, aber die muss man nicht "ADS" nennen. Man kan sie auch anders diagnostizieren, z.B. als Neurose oder als manisch-depressive Reaktion usw. Guck dir mal gründlich meine website an: www.ads-kritik.de'' | | *''Ich (aber nicht ich allein) vertrete nämlich die Fachmeinung, dass es ADS als spezifische, von anderen abgrenzbare medizinische Krankheit gar nicht gibt. Damit will ich natürlich deine Probleme nicht in Abrede stellen, aber die muss man nicht "ADS" nennen. Man kan sie auch anders diagnostizieren, z.B. als Neurose oder als manisch-depressive Reaktion usw. Guck dir mal gründlich meine website an: www.ads-kritik.de'' |