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Die '''Anthroposkopie''', auch Hochfrequenz-Somato-Densitometrie (HF-SDM) oder Somaskop-Gerät genannt, wurde in den 1950er Jahren vom Physiker Ludwig Machts und dem Mediziner G. H. Fischer (beide aus Marburg) begründet.
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Die '''Anthroposkopie''', auch "Hochfrequenz-Somato-Densitometrie" (HF-SDM) genannt ist eine [[pseudomedizin]]ische Methode, bei der ein so genanntes oder Somaskop-Gerät zum Einsatz kommt. Die ausserwissenschaftliche Methode wurde in den 1950er Jahren vom Physiker Ludwig Machts und dem Mediziner G. H. Fischer (beide aus Marburg) erfunden.
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Sie wurde wegen ähnlichem technischen Äußeren oft mit der Hautwiderstandsmessung verwechselt, die in der [[Alternativmedizin]] diagnostisch eingesetzt wird. Letztere misst aber nur den Ohm'schen Widerstand, berücksichtigt aber keine anderen Einflussfaktoren wie Feuchtigkeit, Salz, Fett oder Haare.
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Sie wurde wegen ähnlichem technischen Äußeren oft mit der einfachen Hautwiderstandsmessung verwechselt, die in der [[Alternativmedizin]] diagnostisch eingesetzt wird. Letztere misst aber nur den Ohm'schen Widerstand, berücksichtigt keine weiteren Einflussfaktoren wie Hautfeuchtigkeit, Salz- und Fettgehalt des Körpers.
    
Das Anthroposkop®-Gerät wird von der Firma HMT GmbH aus Dachau hergestellt und als Medizinprodukt verkauft. Es ist offenbar als Klasse IIa-Gerät im Verkehr.
 
Das Anthroposkop®-Gerät wird von der Firma HMT GmbH aus Dachau hergestellt und als Medizinprodukt verkauft. Es ist offenbar als Klasse IIa-Gerät im Verkehr.
    
==Anthroposkopie-Gerät ''Praxis-T-EDV''==
 
==Anthroposkopie-Gerät ''Praxis-T-EDV''==
Es gilt als technisch sicher, muss jedoch für eine Zulassung keinen Wirksamkeitsnachweis erbringen. Der Hersteller behauptet, dass ein elektronischer Generator im Gerät ein hochfrequentes sinusförmiges Signal mit einem äußerst geringen Spannungseffektivwert von ca. 7 V und nur ca. 3,5 mW bei einer [[Frequenz]] von 320 kHz, 1.200 Hz amplitudenmoduliert erzeugt. Über Kabel und Metallelektrode wird das Signal dem Patientenkörper zugeführt. Das elektrische Wechselfeld und der -strom breiten sich dann angeblich über den ganzen Körper aus. Aus der räumlichen Verteilung der elektrischen Wechselfeldstärke und der -stromdichte, die von den elektrophysikalischen Eigenschaften der Körperschichten (Haut, Fett, Muskeln, Organe, Knochen) und ihren Grenzflächen beeinflusst wird, soll durch Ermittlung der Verteilung der spezifischen, elektrischen Leitfähigkeit und der relativen Dielektrizitätskonstante ein Rückschluss auf einzelne Gewebezonen möglich sein.
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Aufgrund der Klasse II Zulassung kann es als technisch sicher angesehen werden, die Zulassung sagt jedoch nichts über die Eignung oder einen Wirksamkeitsnachweis aus. Der Hersteller behauptet, dass ein elektronischer Generator im Gerät ein hochfrequentes sinusförmiges Signal mit einem äußerst geringen Spannungseffektivwert von ca. 7 V und nur ca. 3,5 mW bei einer [[Frequenz]] von 320 kHz, 1.200 Hz amplitudenmoduliert erzeugt. Über Kabel und Metallelektrode wird das Signal dem Patientenkörper zugeführt. Das elektrische Wechselfeld und der -strom breiten sich dann angeblich über den ganzen Körper aus. Aus der räumlichen Verteilung der elektrischen Wechselfeldstärke und der -stromdichte, die von den elektrophysikalischen Eigenschaften der Körperschichten (Haut, Fett, Muskeln, Organe, Knochen) und ihren Grenzflächen beeinflusst wird, soll durch Ermittlung der Verteilung der spezifischen, elektrischen Leitfähigkeit und der relativen Dielektrizitätskonstante ein Rückschluss auf einzelne Gewebezonen möglich sein.
    
Angeblich erzeugt das elektrische Feld im Körperinnern an der Körperoberfläche eine messbare Wechselfeldstärke, die mit Hilfe einer vom Arzt auf der Körperoberfläche aufgesetzten Sensorelektrode punktuell abgetastet werden kann. Der Sensor (Messelektrode) besteht aus einer Isolatorspitze mit innenliegendem Metallteil. Das aufgenommene Signal wird nach elektronischer Verarbeitung am Geräteinstrument oder auf dem Bildschirm des PC angezeigt. Wählt man einen Punkt der Körperoberfläche (Körperstelle ohne vermutete Inhomogenität) als Bezugspunkt und den dort gemessenen Wert als Bezugswert (Eichwert), so können angeblich die Werte aller übrigen gemessenen Körperstellen ggf. als Abweichungen erfasst und medizinisch beurteilt werden. Je nach Konstruktion der Messelektroden werden Inhomogenitäten in Entfernungen von ca. 2 mm bis mehr als 15 cm geortet.
 
Angeblich erzeugt das elektrische Feld im Körperinnern an der Körperoberfläche eine messbare Wechselfeldstärke, die mit Hilfe einer vom Arzt auf der Körperoberfläche aufgesetzten Sensorelektrode punktuell abgetastet werden kann. Der Sensor (Messelektrode) besteht aus einer Isolatorspitze mit innenliegendem Metallteil. Das aufgenommene Signal wird nach elektronischer Verarbeitung am Geräteinstrument oder auf dem Bildschirm des PC angezeigt. Wählt man einen Punkt der Körperoberfläche (Körperstelle ohne vermutete Inhomogenität) als Bezugspunkt und den dort gemessenen Wert als Bezugswert (Eichwert), so können angeblich die Werte aller übrigen gemessenen Körperstellen ggf. als Abweichungen erfasst und medizinisch beurteilt werden. Je nach Konstruktion der Messelektroden werden Inhomogenitäten in Entfernungen von ca. 2 mm bis mehr als 15 cm geortet.
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