Urzeit-Code: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Psiram
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 15: Zeile 15:
 
Nach den zur Verfügung stehenden Angaben kann entnommen werden, daß Forelleneier, Maiskörner, oder Farnsporen einem elektrostatischen Feld von 1500 Volt/m ausgesetzt waren. Im Feld solle sich ein beschleunigtes Wachstum gezeigt haben, und in einigen Fällen hätten sich die Organismen gar zu einer Art "Urform" zurückentwickelt.
 
Nach den zur Verfügung stehenden Angaben kann entnommen werden, daß Forelleneier, Maiskörner, oder Farnsporen einem elektrostatischen Feld von 1500 Volt/m ausgesetzt waren. Im Feld solle sich ein beschleunigtes Wachstum gezeigt haben, und in einigen Fällen hätten sich die Organismen gar zu einer Art "Urform" zurückentwickelt.
  
==Publicity im schweizer Fernsehen==
+
==Die Publicity==
 
Als vermeintliche wissenschaftliche Sensation wurde in einer Unterhaltungssendung namens ''Supertreffer'' des Schweizerischen Fernsehens am 17.12.1988 der Urzeit-Code von Show-Master Kurt Felix ganz ernsthaft vorgestellt. Felix ist dem deutschen Fernsehpublikum durch die Sendung ''Verstehen Sie Spaß'' bekannt. Gezeigt wurden in der Sendung Bilder von einer Pflanze, die elektrisch aus einer Jahrmillionen alten Urzeit als ''Evolutionsrückschritt'' hervorgezaubert worden sei. Aus einem herkömmlichen Wurmfarn mit seinen gefiederten Blättern sei demnach ein Hirschzungenfarn mit rund zulaufenden, zungenartigen Blättern geworden, der als ein ''Urfarn'' bezeichnet wurde.  
 
Als vermeintliche wissenschaftliche Sensation wurde in einer Unterhaltungssendung namens ''Supertreffer'' des Schweizerischen Fernsehens am 17.12.1988 der Urzeit-Code von Show-Master Kurt Felix ganz ernsthaft vorgestellt. Felix ist dem deutschen Fernsehpublikum durch die Sendung ''Verstehen Sie Spaß'' bekannt. Gezeigt wurden in der Sendung Bilder von einer Pflanze, die elektrisch aus einer Jahrmillionen alten Urzeit als ''Evolutionsrückschritt'' hervorgezaubert worden sei. Aus einem herkömmlichen Wurmfarn mit seinen gefiederten Blättern sei demnach ein Hirschzungenfarn mit rund zulaufenden, zungenartigen Blättern geworden, der als ein ''Urfarn'' bezeichnet wurde.  
 +
 +
Der Schweizer Journalist Luc Bürgin brachte über den Urzeit-Code ein Buch heraus. Bürgin will auch herausgefunden haben, daß an zwei deutschen Universitäten in Mainz und Freiburg die Ergenisse von Ebner und Schürch reproduziert und bestätigt worden sein sollen. Drei Professoren sollen dazu stehen, darunter der Schweizer Nobelpreisträger Prof. Dr. Werner Arber.
  
 
==Verschwörungstheorien um eine Urzeit-Code-Unterdrückung==
 
==Verschwörungstheorien um eine Urzeit-Code-Unterdrückung==
Die angeblich einfache Methode zur vermeintlichen ''Rückholung'' ausgestorbener Pflanzen- und Tierarten soweie die elektrische Stimulation des Pflanzenwachstums werde laut Anhängern des Urzeit-Code angeblich von der Firma Ciba-Geigy geheim gehalten und Unterlagen unter Verschluß gehalten. Unterstellt wird dabei Ciba daß das Verfahren mit angeblichem Ur-Getreide aus dem Elektrofeld im Vergleich zu modernen Saatgut-Züchtungen zu resistent gegenüber Schädlingen sei und daher weniger Pestizide benötige.<br>
+
Die angeblich einfache Methode zur vermeintlichen ''Rückholung'' ausgestorbener Pflanzen- und Tierarten soweie die elektrische Stimulation des Pflanzenwachstums werde laut Anhängern des Urzeit-Code angeblich von der Firma Ciba-Geigy geheim gehalten und Unterlagen unter Verschluß gehalten. Unterstellt wird dabei Ciba daß das Verfahren mit angeblichem Ur-Getreide aus dem Elektrofeld im Vergleich zu modernen Saatgut-Züchtungen zu resistent gegenüber Schädlingen sei und daher weniger Pestizide benötige. Wissenschaftlich hätten die beiden Erfinder auch über den Urzeit-Code nicht publizieren ''dürfen'', daher gebe es keine seriöse Fachliteratur zum Thema und mussten ''auf Druck der Bevölkerung'' sich an das Fernsehen richten. <br>
 
Tatsächlich jedoch lassen sich Einzelheiten aus den Ebner-Patenten ersehen. Ciba-Geigy veröffentlichte auch eine Pressemeldung, in der sie erklärten Forschungen zur Anwendung von Hochspannung bei der Pflanzenzüchtung nicht weiter zu betreiben.
 
Tatsächlich jedoch lassen sich Einzelheiten aus den Ebner-Patenten ersehen. Ciba-Geigy veröffentlichte auch eine Pressemeldung, in der sie erklärten Forschungen zur Anwendung von Hochspannung bei der Pflanzenzüchtung nicht weiter zu betreiben.
  
 
[[category:Pseudowissenschaft]]
 
[[category:Pseudowissenschaft]]

Version vom 22. Juni 2009, 16:17 Uhr

Als Urzeit Code wird eine pseudowissenschaftlich vorgetragene Methode bezeichnet, von der ihre Befürworter glauben daß sie sich einerseits zur Ertragssteigerung in der Landwirtschaft eigene, aber auch andererseits zu einer Art Jurassic-Park Wiedererwachen längst ausgestorbener Pflanzensorten und Tierarten eigene. Wissenschaftliche Literatur zu dieser Methode ist in Datenbanken nicht zu finden. Beachtung fand sie vor allem Beachtung in Esoterikerkreisen und Esoterikzeitschriften, Unterhaltungssendungen im Fernsehen oder der Kent-Depeche. Meist ist diese Methode mit weiteren Annahmen, Verschwörungstheorien oder Ideologien verknüpft und wird auch als mögliche ökologische Alternative zur Gentechnologie verstanden.

Als Entdecker wird ein Schweizer namens Guido Ebner angegeben, der zusammen mit einem Heinz Schürch beim Basler Chemieunternehmen Ciba-Geigy bis in die 90er-Jahre das Verhalten von biologischen Organismen, die starken elektrostatischen Feldern ausgesetzt wurden, untersucht habe. Nach dem Tode von Guido Ebner, wird der Urzeit Code heute von seinem Sohn Daniel Ebner weiter propagiert.

Von Guido Ebner gibt es Patente über die Anwendung von elektrischen Feldern bei der Pflanzenzüchtung.

Die Behauptungen

In diversen Fernsehauftritten und auf mehreren Webseiten wird seit einiger Zeit behauptet, daß sich das Pflanzenwachstum in einem statischen Hochspannungsfeld beschleunige und daß sich in einem Hochspannungfeld Organismen und Pfanzen der Urzeit, aber auch diejenigen die erst vor wenigen Jahren ausgestorben sind, auf geheimnisvolle Weise wieder zum Leben erweckt werden könnten.

Als Beispiel für eine derartige Erweckung wird eine Regenbogenforellenart genannt, die erfolgreich in eine angebliche ursprüngliche Wildform zurückverwandelt worden wäre, wie sie vor Jahrhunderten existiert habe. Eine Fischuntersuchungsstelle der Eidgenossenschaft in Bern soll angeblich vorgestellte Forellen als eine Urform der Forelle bezeichnet haben, die vor ca. 150 Jahren ausgestorben sei. Eine naturwissenschaftliche Erklärung für ihre jetzige Existenz gebe es nicht.

Ein Wurmfarn der nach der Urzeit-Code-Methode behandelt worden sei, sei auch erfolgreich zurück verwandelt worden, in eine Erscheinungsform, wir sie angeblich vor 300 Millionen existiert habe.

Methode

Nach den zur Verfügung stehenden Angaben kann entnommen werden, daß Forelleneier, Maiskörner, oder Farnsporen einem elektrostatischen Feld von 1500 Volt/m ausgesetzt waren. Im Feld solle sich ein beschleunigtes Wachstum gezeigt haben, und in einigen Fällen hätten sich die Organismen gar zu einer Art "Urform" zurückentwickelt.

Die Publicity

Als vermeintliche wissenschaftliche Sensation wurde in einer Unterhaltungssendung namens Supertreffer des Schweizerischen Fernsehens am 17.12.1988 der Urzeit-Code von Show-Master Kurt Felix ganz ernsthaft vorgestellt. Felix ist dem deutschen Fernsehpublikum durch die Sendung Verstehen Sie Spaß bekannt. Gezeigt wurden in der Sendung Bilder von einer Pflanze, die elektrisch aus einer Jahrmillionen alten Urzeit als Evolutionsrückschritt hervorgezaubert worden sei. Aus einem herkömmlichen Wurmfarn mit seinen gefiederten Blättern sei demnach ein Hirschzungenfarn mit rund zulaufenden, zungenartigen Blättern geworden, der als ein Urfarn bezeichnet wurde.

Der Schweizer Journalist Luc Bürgin brachte über den Urzeit-Code ein Buch heraus. Bürgin will auch herausgefunden haben, daß an zwei deutschen Universitäten in Mainz und Freiburg die Ergenisse von Ebner und Schürch reproduziert und bestätigt worden sein sollen. Drei Professoren sollen dazu stehen, darunter der Schweizer Nobelpreisträger Prof. Dr. Werner Arber.

Verschwörungstheorien um eine Urzeit-Code-Unterdrückung

Die angeblich einfache Methode zur vermeintlichen Rückholung ausgestorbener Pflanzen- und Tierarten soweie die elektrische Stimulation des Pflanzenwachstums werde laut Anhängern des Urzeit-Code angeblich von der Firma Ciba-Geigy geheim gehalten und Unterlagen unter Verschluß gehalten. Unterstellt wird dabei Ciba daß das Verfahren mit angeblichem Ur-Getreide aus dem Elektrofeld im Vergleich zu modernen Saatgut-Züchtungen zu resistent gegenüber Schädlingen sei und daher weniger Pestizide benötige. Wissenschaftlich hätten die beiden Erfinder auch über den Urzeit-Code nicht publizieren dürfen, daher gebe es keine seriöse Fachliteratur zum Thema und mussten auf Druck der Bevölkerung sich an das Fernsehen richten.
Tatsächlich jedoch lassen sich Einzelheiten aus den Ebner-Patenten ersehen. Ciba-Geigy veröffentlichte auch eine Pressemeldung, in der sie erklärten Forschungen zur Anwendung von Hochspannung bei der Pflanzenzüchtung nicht weiter zu betreiben.