XMILE: Unterschied zwischen den Versionen

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Laut Anbieter sollen die Produkte hochverdünnt dem Kraftstoff von Verbrennungsmotoren beigemischt werden. Als Dosierung werden 1&nbsp;ml auf 10&nbsp;Liter genannt (0,1&nbsp;ml/l bzw. 1:10.000). Das Additiv soll einer behaupteten Alterung von Benzin (oder Diesel) entgegen wirken. Behauptet wird in diesem Zusammenhang, dass "alterndes Benzin" bzw. Kohlenwasserstoff mit der Zeit zu längeren Ketten polymerisieren würde, dadurch falle der Wirkungsgrad. Die zugeführten Enzyme sollen diese längeren Ketten wieder auftrennen. Auf bekannte Oxidationsprozesse bei länger gelagertem Benzin<ref>http://www.aral.de/aral/faq.do?categoryId=4000141&contentId=56034</ref> gehen XMILE-Anbieter indes nicht ein. Auch wird nicht auf die so genannte Klopffestigkeit eingegangen, die durch Polymerisation der Molekülketten erreicht wird.<ref>http://www.kfz-tech.de/Benzin.htm</ref>
 
Laut Anbieter sollen die Produkte hochverdünnt dem Kraftstoff von Verbrennungsmotoren beigemischt werden. Als Dosierung werden 1&nbsp;ml auf 10&nbsp;Liter genannt (0,1&nbsp;ml/l bzw. 1:10.000). Das Additiv soll einer behaupteten Alterung von Benzin (oder Diesel) entgegen wirken. Behauptet wird in diesem Zusammenhang, dass "alterndes Benzin" bzw. Kohlenwasserstoff mit der Zeit zu längeren Ketten polymerisieren würde, dadurch falle der Wirkungsgrad. Die zugeführten Enzyme sollen diese längeren Ketten wieder auftrennen. Auf bekannte Oxidationsprozesse bei länger gelagertem Benzin<ref>http://www.aral.de/aral/faq.do?categoryId=4000141&contentId=56034</ref> gehen XMILE-Anbieter indes nicht ein. Auch wird nicht auf die so genannte Klopffestigkeit eingegangen, die durch Polymerisation der Molekülketten erreicht wird.<ref>http://www.kfz-tech.de/Benzin.htm</ref>
  
Zur Glaubhaftmachung verweisen die Anbieter auf eine Auftragsstudie mit dem Titel (übersetzt) "Verbesserte Wärmeeffizienz durch die Technologie der Enzymbehandlung des Kraftstoffs bei großen Schiffsdieselmotoren" von Prof.&nbsp;Dr. Roy Douglas der Queen's University in Belfast.<ref>http://www.xmile-vertrieb.de/media/content/Gutachten%20Prof.%20Dr.%20Roy%20Douglas..pdf</ref> Die Daten bei Schiffsdieselmotoren wurden allerdings unverblindet erhoben. Die Messwerte weisen große Standardabweichungen auf. Im Ergebnis soll es nach einer 42-tägigen Anwendung zu Treibstoffeinsparungen gekommen sein. Co-Autor der Studie ist Malcom Crawford. Crawford ist für die Soltron&nbsp;ltd tätig, die ein XMILE-identisches Produkt anbietet, was die Aussagekraft der Studie weiter in Frage stellt. Im Internet finden sich mehrere Kundenrückmeldungen die von einer völligen Wirkungslosigkeit berichten.
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Zur Glaubhaftmachung verweisen die Anbieter auf eine Auftragsstudie mit dem Titel (übersetzt) "Verbesserte Wärmeeffizienz durch die Technologie der Enzymbehandlung des Kraftstoffs bei großen Schiffsdieselmotoren" von Prof.&nbsp;Dr. Roy Douglas der Queen's University in Belfast.<ref>http://www.xmile-vertrieb.de/media/content/Gutachten%20Prof.%20Dr.%20Roy%20Douglas..pdf</ref> Die Daten bei Schiffsdieselmotoren wurden allerdings unverblindet erhoben. Die Messwerte weisen große Standardabweichungen auf. Im Ergebnis soll es nach einer 42-tägigen Anwendung zu Treibstoffeinsparungen gekommen sein. Co-Autor der Studie ist Malcom Crawford. Crawford ist für die Soltron&nbsp;ltd tätig, die ein XMILE-identisches Produkt anbietet, was die Aussagekraft der Studie weiter in Frage stellt. Im Internet finden sich mehrere Kundenrückmeldungen, die von einer völligen Wirkungslosigkeit berichten.
  
 
==Andere Handelsnamen==
 
==Andere Handelsnamen==

Version vom 2. November 2013, 20:29 Uhr

XMILE.jpg

XMILE ist der Handelsname eines flüssigen Kraftstoffadditivs, mit dessen hochverdünnter Anwendung der Kunde Kraftstoff beim Betrieb von Verbrennungsmotoren und Heizungsanlagen sparen soll. Das Wunderprodukt soll den Kraftstoffverbrauch bei Automobilen um 8-15% (in Rumänien sogar mehr als 15%) senken. Bei Heizungen soll der Verbrauch um 8% sinken. Zudem soll die Schadstoffemission von CO2, Kohlenmonoxid, Stickoxiden und Ruß um 60-90% sinken. Darüber hinaus soll es zu einer "Auflösung" von Schlämmen in Tanks kommen. Das gleiche Produkt ist in unterschiedlichen Ländern unter verschiedenen Namen im Handel und wird zumeist über MLM-Strukturvertriebe verkauft. Das Herstellungsland soll Japan oder Irland sein.

XMILE gibt es seit den 1990er Jahren und es wird in 100 ml Flaschen zu einem Literpreis von knapp 300 Euro angeboten (Stand 2013). Das Produkt soll pflanzliche Enzyme (Eiweiße) enthalten, die als Katalysatoren wirksam sein sollen. Die Enzyme sollen mit Hilfe einer "Nanotechnologie" aus Laub gewonnen werden. Pro Teil Enzyme werden jedoch auch 9 Teile Kerosin beigemengt. XMILE sei lichtempfindlich und daher in lichtundurchlässigen Behältern aufzubewahren. Temperaturen über 75°C seien laut Anbieter bei der Lagerung zu vermeiden. Der Anbieter verschweigt in der Werbung den Hinweis, dass Automobilhersteller während der Garantiezeit den Gebrauch von Zusätzen jeglicher Art in Betriebs- und Schmierstoffen untersagen. Der Kunde riskiert somit den Verlust seiner Garantieansprüche.

Der Markenname XMILE ist auf Bernd Stark (EuCo GmbH - Soltron, 75433 Ötisheim) eingetragen. Europaweit ist für die Wortmarke eine niederländische Firma eingetragen (Xmile Europe BV). Ein Internetshop wurde von Stephan Hans aus Nagold angemeldet. Im Hintergrund ist eine Firma StartTronik AG - carsystems aus Wiesbaden aktiv (Ulrich Viet/Uwe Knappmann).

Das Ursprungsprodukt stammt aus Japan (Soltron) und wurde Mitte der 1960er Jahre entwickelt.

Beworben wird das Produkt unter anderem von Michael Vogt (Schild-Verlag und Quer-Denken.TV). Der Anbieter behauptet auch, dass XMILE bei einigen Tankstellen in Holland und Belgien vorgemischt an den Zapfsäulen verkauft werde.

Angebliches Funktionsprinzip

Laut Anbieter sollen die Produkte hochverdünnt dem Kraftstoff von Verbrennungsmotoren beigemischt werden. Als Dosierung werden 1 ml auf 10 Liter genannt (0,1 ml/l bzw. 1:10.000). Das Additiv soll einer behaupteten Alterung von Benzin (oder Diesel) entgegen wirken. Behauptet wird in diesem Zusammenhang, dass "alterndes Benzin" bzw. Kohlenwasserstoff mit der Zeit zu längeren Ketten polymerisieren würde, dadurch falle der Wirkungsgrad. Die zugeführten Enzyme sollen diese längeren Ketten wieder auftrennen. Auf bekannte Oxidationsprozesse bei länger gelagertem Benzin[1] gehen XMILE-Anbieter indes nicht ein. Auch wird nicht auf die so genannte Klopffestigkeit eingegangen, die durch Polymerisation der Molekülketten erreicht wird.[2]

Zur Glaubhaftmachung verweisen die Anbieter auf eine Auftragsstudie mit dem Titel (übersetzt) "Verbesserte Wärmeeffizienz durch die Technologie der Enzymbehandlung des Kraftstoffs bei großen Schiffsdieselmotoren" von Prof. Dr. Roy Douglas der Queen's University in Belfast.[3] Die Daten bei Schiffsdieselmotoren wurden allerdings unverblindet erhoben. Die Messwerte weisen große Standardabweichungen auf. Im Ergebnis soll es nach einer 42-tägigen Anwendung zu Treibstoffeinsparungen gekommen sein. Co-Autor der Studie ist Malcom Crawford. Crawford ist für die Soltron ltd tätig, die ein XMILE-identisches Produkt anbietet, was die Aussagekraft der Studie weiter in Frage stellt. Im Internet finden sich mehrere Kundenrückmeldungen, die von einer völligen Wirkungslosigkeit berichten.

Andere Handelsnamen

  • GTR Soltron
  • Xbee, Xbee Enzyme
  • Starbrite
  • Eucozym (neuerdings Ecozym)
  • Power Booster.
  • smile+

Siehe auch

Quellennachweise