Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
932 Bytes hinzugefügt ,  17:35, 8. Jun. 2011
keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 5: Zeile 5:  
Quantenmystische Ansichten werden oft vorgebracht, um ansonsten nicht überzeugende, unwirksame oder spekulative Konstrukte zu "belegen" bzw. ihnen einen Anschein von Wissenschaftlichkeit zu verleihen. Ein typisches Merkmal ist dabei die unzulässige oder unsinnige Übertragung von Kernaussagen der Quantenphysik auf makroskopische Vorgänge, d.h. solche, die im Rahmen der klassischen Physik beschrieben werden können. Den "Quantenmystikern" kommt entgegen, dass die Quantenphysik – als Teildisziplin der Physik üblicherweise Quanten''mechanik'' genannt – für Außenstehende schwer verständlich ist. Die subatomaren Objekte, mit denen sich die Quantenmechanik beschäftigt, also die "Teilchen" oder "Quanten", lassen sich nicht herkömmlich abbilden, und ihr Verhalten lässt sich oft nicht mit der Alltagserfahrung in Einklang bringen. Die typische Behauptung von Quantenmystikern "aus der Quantenphysik wissen wir, dass..." kann von Laien daher kaum auf ihre Stichhaltigkeit überprüft werden. Ohne solide Kenntnisse in Mathematik und Physik ist ein tieferes Eindringen nicht möglich, erst recht ist ohne solches Rüstzeug keine "Weiterentwicklung der Quantenphysik" zu bewerkstelligen, was einige Quantenmystiker gleichwohl für sich reklamieren.  
 
Quantenmystische Ansichten werden oft vorgebracht, um ansonsten nicht überzeugende, unwirksame oder spekulative Konstrukte zu "belegen" bzw. ihnen einen Anschein von Wissenschaftlichkeit zu verleihen. Ein typisches Merkmal ist dabei die unzulässige oder unsinnige Übertragung von Kernaussagen der Quantenphysik auf makroskopische Vorgänge, d.h. solche, die im Rahmen der klassischen Physik beschrieben werden können. Den "Quantenmystikern" kommt entgegen, dass die Quantenphysik – als Teildisziplin der Physik üblicherweise Quanten''mechanik'' genannt – für Außenstehende schwer verständlich ist. Die subatomaren Objekte, mit denen sich die Quantenmechanik beschäftigt, also die "Teilchen" oder "Quanten", lassen sich nicht herkömmlich abbilden, und ihr Verhalten lässt sich oft nicht mit der Alltagserfahrung in Einklang bringen. Die typische Behauptung von Quantenmystikern "aus der Quantenphysik wissen wir, dass..." kann von Laien daher kaum auf ihre Stichhaltigkeit überprüft werden. Ohne solide Kenntnisse in Mathematik und Physik ist ein tieferes Eindringen nicht möglich, erst recht ist ohne solches Rüstzeug keine "Weiterentwicklung der Quantenphysik" zu bewerkstelligen, was einige Quantenmystiker gleichwohl für sich reklamieren.  
   −
Die Anleihen, die von Quantenmystikern bei der Quantenmechanik gemacht werden, sind unterschiedlich. Oft handelt es sich um nicht mehr als das Wort "Quantenphysik" oder eigene Wortkreationen mit der Silbe "Quant". Am häufigsten sind diffuse Aussagen wie
+
Die Anleihen, die von Quantenmystikern bei der Quantenmechanik gemacht werden, sind unterschiedlich. Oft handelt es sich um nicht mehr als das Wort "Quantenphysik" oder eigene Wortkreationen mit der Silbe "Quant". Am häufigsten sind allgemein gehaltene Behauptungen wie
    
* ''"Die Quantenphysik hat gezeigt, dass wir Menschen nicht aus fester Materie, sondern aus Schwingungen und Energie bestehen."''
 
* ''"Die Quantenphysik hat gezeigt, dass wir Menschen nicht aus fester Materie, sondern aus Schwingungen und Energie bestehen."''
Zeile 12: Zeile 12:  
* ''"Die Quantenphysik hat gezeigt, dass der Beobachter am Ergebnis beteiligt ist."''
 
* ''"Die Quantenphysik hat gezeigt, dass der Beobachter am Ergebnis beteiligt ist."''
   −
Auf welche konkreten Befunde der Quantenmechanik sich solche Sätze beziehen, wird selten thematisiert und ist oft auch gar nicht erkennbar. Das kann mehrere Gründe haben. Zum einen kann es daran liegen, dass tatsächlich kein Zusammenhang besteht. Zweitens werden als Quellen überwiegend keine Lehrbücher der Physik benutzt, sondern es wird von anderen Quantenmystikern abgeschrieben. Drittens werden Begriffe wie "Energie", "Wellen", "Schwingungen", "Wechselwirkung" usw. oft nicht in ihrer naturwissenschaftlichen Bedeutung verwendet, sondern im Sinne des Sprachgebrauchs der Esoterik, der sich durch eine Vermeidung klarer Begriffsdefinitionen auszeichnet. Folgerichtig liefern Quantenmystiker auch keine schlüssigen Erklärungen, wie das jeweils beworbene Konzept durch die Quantenphysik erklärt wird.
+
Auf welche konkreten Befunde der Quantenmechanik sich solche Sätze beziehen, wird selten thematisiert und ist oft auch gar nicht erkennbar. Das kann mehrere Gründe haben. Zum einen kann es daran liegen, dass tatsächlich kein Zusammenhang besteht. Zweitens werden als Quellen überwiegend keine Lehrbücher der Physik benutzt, sondern es wird von anderen Quantenmystikern abgeschrieben. Drittens werden Begriffe wie "Energie", "Wellen", "Schwingungen", "Wechselwirkung" usw. oft nicht in ihrer naturwissenschaftlichen Bedeutung verwendet, sondern im Sinne des Sprachgebrauchs der Esoterik, der sich durch eine Vermeidung klarer Begriffsdefinitionen auszeichnet. Folglich liefern Quantenmystiker auch keine schlüssigen Erklärungen, wie das jeweils beworbene Konzept durch die Quantenphysik erklärt wird.<ref>Eine typische "Erklärung", hier für die [[Quantenmedizin|"Quantenmedizin"]], liest sich so: ''"Eine wissenschaftliche Erklärung der Quantenmedizin ist schon möglich, nur sind die Grundlagen im Gegensatz zur Mechanischen Physik hier völlig anders. Das Nervensystem und das Quantenvakuum, die virtuell- energetischen Welten, besitzen jeweils Potenziale und Ladungen, die über [[Skalarwellen]] und das universale Informationsfeld (die Holographische Fraktalmatrix) gegenseitig in Kontakt stehen und wechselwirken können. Die Struktur des Potenzials ist dabei die entscheidende physikalische Größe für die Kommunikation mit dem Vakuum. Da unser Organismus alle seine Funktionen mit Hilfe der Potenzial- Regulierung steuert, werden speziell für diese Kommunikation Materiewelt - Vakuumwelt neu entwickelte Quantenpositronische Geräte eingesetzt"'' (www.quantenmed-schattmann.de/quantenmedizin.htm)</ref>
    
'''''"Alles besteht aus Schwingungen."'''''
 
'''''"Alles besteht aus Schwingungen."'''''
Zeile 20: Zeile 20:  
'''''"Alles besteht aus Energie."'''''
 
'''''"Alles besteht aus Energie."'''''
   −
Ein Bezug dieser besonders schwammigen Behauptung lässt sich eventuell zur sog. [http://de.wikipedia.org/wiki/Paarbildung_%28Physik%29 Paarbildung] herstellen, das ist die Entstehung eines Teilchen-Antiteilchen-Paares, sowie dem umgekehrten Prozess, der Annihilation eines solchen Teilchenpaares, und im Weiteren zu den Quantenfeldtheorien. Es kann aber auch die Äquivalenz von Masse und Energie gemeint sein ("E&nbsp;=&nbsp;mc²"), die im Rahmen der Relativitätstheorie ausgearbeitet wurde.
+
Ein Bezug dieser schwammigen Aussage zur Quantenphysik lässt sich eventuell zur sog. [http://de.wikipedia.org/wiki/Paarbildung_%28Physik%29 Paarbildung] herstellen, das ist die Entstehung eines Teilchen-Antiteilchen-Paares, sowie dem umgekehrten Prozess, der Annihilation eines solchen Teilchenpaares, und im Weiteren zu den Quantenfeldtheorien. Es kann aber auch die Äquivalenz von Masse und Energie gemeint sein ("E&nbsp;=&nbsp;mc²"), die im Rahmen der Relativitätstheorie ausgearbeitet wurde.
    
'''''"Der Beobachter ist am Ergebnis beteiligt."'''''
 
'''''"Der Beobachter ist am Ergebnis beteiligt."'''''
8.366

Bearbeitungen

Navigationsmenü