| Unter Hyperschall versteht Gebbensleben mechanische Schwingungen und Wellen im GHz- bis THz-Frequenzbereich, die zur Ausbreitung "ein Medium wie Wasser oder Luft" brauchen (er bezeichnet diese Schwingungen physikalisch falsch als [http://de.wikipedia.org/wiki/Materiewelle Materiewellen]). Die Entstehung dieses Hyperschalls erklärt er so: | | Unter Hyperschall versteht Gebbensleben mechanische Schwingungen und Wellen im GHz- bis THz-Frequenzbereich, die zur Ausbreitung "ein Medium wie Wasser oder Luft" brauchen (er bezeichnet diese Schwingungen physikalisch falsch als [http://de.wikipedia.org/wiki/Materiewelle Materiewellen]). Die Entstehung dieses Hyperschalls erklärt er so: |
| :''Treffen freie Elektronen auf Materie, setzen sie beim elastischen Stoß ihre gesamte kinetische Energie in mechanische Impulse um. Dabei werden Atome und Moleküle zu atomaren Eigenschwingungen angeregt, die sich in Stoßrichtung als longitudinal schwingende Materiewelle fortpflanzen.'' | | :''Treffen freie Elektronen auf Materie, setzen sie beim elastischen Stoß ihre gesamte kinetische Energie in mechanische Impulse um. Dabei werden Atome und Moleküle zu atomaren Eigenschwingungen angeregt, die sich in Stoßrichtung als longitudinal schwingende Materiewelle fortpflanzen.'' |
− | Gebbensleben gibt auch Schallpegel in dB (Dezibel) an, wobei aber unklar ist, was er unter "Emissionspegel" versteht, d.h. in welcher Entfernung von der Schallquelle die genannten Werte gelten sollen. Ebenso unklar ist die Bezugsgröße bei seinen Pegeln.<ref>Ein Pegel L in dB ist ein "Verhältnismaß", d.h. er gibt an, um wieviel größer oder kleiner eine Messgröße gegenüber einem Bezugswert ist. Beispielsweise ist der Schalldruckpegel gegeben durch L = 20 lg(p<sub>rms</sub>/p<sub>ref</sub>), dabei ist p<sub>rms</sub> der [http://de.wikipedia.org/wiki/Quadratisches_Mittel quadratische Mittelwert] (auch RMS-Wert, root mean square) des Schalldrucks und p<sub>ref</sub> der Bezugsschalldruck. Bei Luftschall im Hörfrequenzbereich hat p<sub>ref</sub> üblicherweise den Wert 20 µPa. Dies hat historische und andere Gründe, so liegt die menschliche Hörschwelle bei einer Frequenz von 1000 Hz im Mittel (allerdings mit großen individuellen Abweichungen) bei etwa 20 µPa. Bei einer vollständige Angabe eines Pegels wird der Bezugswert mit genannt; bei Schallpegeln heißt es dann z.B. 70 dB ''re 20 µPa''.</ref> Er sagt zwar, 0 dB entspräche der "Wahrnehmungsschwelle", aber nicht, welche physikalische Größe (also z.B. Schalldruck oder Teilchengeschwindigkeit) und welchen Wert er meint. Davon abgesehen hantiert Gebbensleben mit mathematisch grotesken Werten von mehreren hundert bis über 1000 dB. So erzeuge eine 23 Watt-Energiesparlampe einen Hyperschallpegel von "312 dB". Nimmt man als "Wahrnehmungsschwelle" einen Schalldruck von 20 µPa an, der Standardwert für den Hörfrequenzbereich, so müsste diese Lampe eine Schallleistung von über 10<sup>19</sup> Watt abstrahlen.<ref>Für diese Rechnung wurde angenommen, dass der von Gebbensleben genannte Pegel der sogen. Schallleistungspegel ist, d.h. er herrscht auf einer Kugel mit 1 m<sup>2</sup> Oberfläche mit der (punktförmig gedachten) Schallquelle im Mittelpunkt, oder vereinfacht gesagt, in etwa 30 cm Abstand von der Quelle. Der Bezugsschalldruck von 20 µPa entspricht dann ziemlich genau einer abgestrahlten Schallleistung von 1 pW und die von Gebbensleben behaupteten "312 dB" dem 10<sup>31,2</sup>-fachen davon oder 1,58⋅10<sup>19</sup> W. nach [http://de.statista.com/statistik/daten/studie/153631/umfrage/installierte-energiekapazitaeten-weltweit-im-jahr-2009/ Angaben von statista.com] entspräche das etwa dem 7-Millionen-fachen der weltweit installierten Kraftwerksleistung.</ref> | + | [[image:HyperschallGebbensleben.jpg|thumb|320px|Schaubild von Gebbensleben<ref name="licht"/>]] |
| + | Gebbensleben gibt auch Schallpegel in dB (Dezibel) an, wobei aber unklar ist, was er unter "Emissionspegel" versteht, d.h. in welcher Entfernung von der Schallquelle die genannten Werte gelten sollen. Ebenso unklar ist die Bezugsgröße bei seinen Pegeln.<ref>Ein Pegel L in dB ist ein "Verhältnismaß", d.h. er gibt an, um wieviel größer oder kleiner eine Messgröße gegenüber einem Bezugswert ist. Beispielsweise ist der Schalldruckpegel gegeben durch L = 20 lg(p<sub>rms</sub>/p<sub>ref</sub>), dabei ist p<sub>rms</sub> der [http://de.wikipedia.org/wiki/Quadratisches_Mittel quadratische Mittelwert] (auch RMS-Wert, root mean square) des Schalldrucks und p<sub>ref</sub> der Bezugsschalldruck. Bei Luftschall im Hörfrequenzbereich hat p<sub>ref</sub> üblicherweise den Wert 20 µPa. Dies hat historische und andere Gründe, so liegt die menschliche Hörschwelle bei einer Frequenz von 1000 Hz im Mittel (allerdings mit großen individuellen Abweichungen) bei etwa 20 µPa. Bei einer vollständige Angabe eines Pegels wird der Bezugswert mit genannt; bei Schallpegeln heißt es dann z.B. 70 dB ''re 20 µPa''.</ref> Er sagt zwar, 0 dB entspräche der "Wahrnehmungsschwelle", aber nicht, welche physikalische Größe (also z.B. Schalldruck oder Teilchengeschwindigkeit) und welchen Wert er meint. Davon abgesehen hantiert Gebbensleben mit mathematisch grotesken Werten von mehreren hundert bis über 1000 dB. So erzeuge eine 23 Watt-Energiesparlampe einen Hyperschallpegel von "310 dB". Nimmt man als "Wahrnehmungsschwelle" einen Schalldruck von 20 µPa an, der Standardwert für den Hörfrequenzbereich, so müsste diese Lampe eine Schallleistung von 10<sup>19</sup> Watt abstrahlen.<ref>Für diese Rechnung wurde angenommen, dass der von Gebbensleben genannte Pegel der sogen. Schallleistungspegel ist, d.h. er herrscht auf einer Kugel mit 1 m<sup>2</sup> Oberfläche mit der (punktförmig gedachten) Schallquelle im Mittelpunkt, oder vereinfacht gesagt, in etwa 30 cm Abstand von der Quelle. Der Bezugsschalldruck von 20 µPa entspricht dann ziemlich genau einer abgestrahlten Schallleistung von 1 pW und die von Gebbensleben behaupteten "310 dB" dem 10<sup>31</sup>-fachen davon oder 10<sup>19</sup> W. nach [http://de.statista.com/statistik/daten/studie/153631/umfrage/installierte-energiekapazitaeten-weltweit-im-jahr-2009/ Angaben von statista.com] entspräche das etwa dem 7-Millionen-fachen der weltweit installierten Kraftwerksleistung.</ref> |
− | Trotz der offenkundigen Unsinnigkeit von Gebbenslebens "Theorie" wurde sie verschiedentlich unkritisch aufgegriffen, etwa von Pyramidenenergie-Hobbyforschern, vom Radiästhesie-Anhänger [[Friedrich Balck]], oder vom Hersteller der [[Master Power Plates]], einem Scharlatanerieprodukt, das [[Elektrosmog-Schutzprodukte|gegen Elektrosmog schützen]] soll. [[Raum & Zeit]], eine Zeitschrift für Esoterik und Pseudowissenschaften aller Art, gab Gebbensleben bis 2014 viermal Gelegenheit, seine Vorstellungen zu verbreiten.<ref>Elektro-Smog. Ist technischer Hyperschall der geheimnisvolle Übeltäter? raum&zeit 175 (2012), 78-83</ref><ref>Hyperschall – universeller Informations- und Energieträger. Teil 1: Entstehung und Eigenschaften. raum&zeit 190 (2014), 62-66</ref>ref>Hyperschall – universeller Informations- und Energieträger. Teil 2: Auswirkungen auf den Menschen. raum&zeit 191/2014, 64-69</ref><ref>Hyperschall – universeller Informations- und Energieträger. Teil 3: Gefährdungspotenzial und Nutzen. raum&zeit, Nr. 192/2014, 52-57</ref> Anklang fanden sie auch bei [[Alternativmedizin]]ern. Vor allem der Arzt Richard Kraßnigg, der auch Vorsitzender des Vereins ''Internationale Medizinische Gesellschaft für [[Elektroakupunktur nach Voll]] e.V.'' (IMGEAV) ist, bemüht sich um die Verbreitung. 2013 und 2014 veröffentlichte er fünf Artikel zum Thema in [[CoMed]],<ref>R. Kraßnigg: Hyperschall – Neue Erkenntnisse für die biologische und klinische Grundlagenforschung (Teil 1). Co'Med 07/2013, 44-49</ref><ref>R. Kraßnigg: Hyperschall – ihre Nutzung in der medizinischen Hyperschalldiagnostik und Hyperschalltherapie (Teil 2). Co'Med 08/2013, 34-37</ref><ref>R. Kraßnigg: Hyperschall – Die Ausleitung von organischen Lösungsmitteln (Teil 3). Co'Med 10/2013, 50-54</ref><ref>R. Kraßnigg, R. Gebbensleben: Hyperschall – Homöopathie – wichtigste medizinische Basistherapie der Zukunft (Teil 4). Co'Med 11/2013, 34-38</ref><ref>R. Kraßnigg: Hyperschall – Borelliose (Teil 2). Co'Med 12/2014, 42</ref> einer Zeitschrift, die [[pseudomedizin]]ischen Methoden und Vorstellungen eine Werbeplattform bietet. Kraßnigg hält Vorträge zu Hyperschall, beispielsweise auf einem Symposium des Vereins [[DGEIM]] im Jahr 2013. Bei der [[BeTeWi-Akademie]] ist eine DVD von ihm mit dem Titel "Hyperschall & [[EAV]] erhältlich. Zusammen mit Gebbensleben bietet Kraßnigg "Ausbildungen" in "Medizinischer Hyperschallakustik" an.<ref>[http://www.hyperschall.at/wp-content/uploads/2014/10/Ausbildungsflyer-Hyperschall-2015.pdf Flyer Medizinische Hyperschallakustik. Ausbildung 2015]</ref> | + | Trotz der offenkundigen Unsinnigkeit von Gebbenslebens "Theorie" wurde sie verschiedentlich unkritisch aufgegriffen, etwa von Pyramidenenergie-Hobbyforschern, vom Radiästhesie-Anhänger [[Friedrich Balck]], oder vom Hersteller der [[Master Power Plates]], einem Scharlatanerieprodukt, das [[Elektrosmog-Schutzprodukte|gegen Elektrosmog schützen]] soll. [[Raum & Zeit]], eine Zeitschrift für Esoterik und Pseudowissenschaften aller Art, gab Gebbensleben bis 2014 viermal Gelegenheit, seine Vorstellungen zu verbreiten.<ref>Elektro-Smog. Ist technischer Hyperschall der geheimnisvolle Übeltäter? raum&zeit 175 (2012), 78-83</ref><ref>Hyperschall – universeller Informations- und Energieträger. Teil 1: Entstehung und Eigenschaften. raum&zeit 190 (2014), 62-66</ref><ref>Hyperschall – universeller Informations- und Energieträger. Teil 2: Auswirkungen auf den Menschen. raum&zeit 191/2014, 64-69</ref><ref>Hyperschall – universeller Informations- und Energieträger. Teil 3: Gefährdungspotenzial und Nutzen. raum&zeit, Nr. 192/2014, 52-57</ref> Anklang fanden sie auch bei [[Alternativmedizin]]ern. Vor allem der Arzt Richard Kraßnigg, der auch Vorsitzender des Vereins ''Internationale Medizinische Gesellschaft für [[Elektroakupunktur nach Voll]] e.V.'' (IMGEAV) ist, bemüht sich um die Verbreitung. 2013 und 2014 veröffentlichte er fünf Artikel zum Thema in [[CoMed]],<ref>R. Kraßnigg: Hyperschall – Neue Erkenntnisse für die biologische und klinische Grundlagenforschung (Teil 1). Co'Med 07/2013, 44-49</ref><ref>R. Kraßnigg: Hyperschall – ihre Nutzung in der medizinischen Hyperschalldiagnostik und Hyperschalltherapie (Teil 2). Co'Med 08/2013, 34-37</ref><ref>R. Kraßnigg: Hyperschall – Die Ausleitung von organischen Lösungsmitteln (Teil 3). Co'Med 10/2013, 50-54</ref><ref>R. Kraßnigg, R. Gebbensleben: Hyperschall – Homöopathie – wichtigste medizinische Basistherapie der Zukunft (Teil 4). Co'Med 11/2013, 34-38</ref><ref>R. Kraßnigg: Hyperschall – Borelliose (Teil 2). Co'Med 12/2014, 42</ref> einer Zeitschrift, die [[pseudomedizin]]ischen Methoden und Vorstellungen eine Werbeplattform bietet. Kraßnigg hält Vorträge zu Hyperschall, beispielsweise auf einem Symposium des Vereins [[DGEIM]] im Jahr 2013. Bei der [[BeTeWi-Akademie]] ist eine DVD von ihm mit dem Titel "Hyperschall & [[EAV]] erhältlich. Zusammen mit Gebbensleben bietet Kraßnigg "Ausbildungen" in "Medizinischer Hyperschallakustik" an.<ref>[http://www.hyperschall.at/wp-content/uploads/2014/10/Ausbildungsflyer-Hyperschall-2015.pdf Flyer Medizinische Hyperschallakustik. Ausbildung 2015]</ref> |