Shungit: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Gesteinsname geht auf Alexander Alexandrowitsch Inostranzew zurück, der Schungit 1880 zuerst beschrieb.
 
Der Gesteinsname geht auf Alexander Alexandrowitsch Inostranzew zurück, der Schungit 1880 zuerst beschrieb.
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Shungitprodukte spielen auch in der [[Alternativmedizin]] und [[Esoterik]] eine Rolle und werden mit vermeintlichen Wundereigenschaften und Falschbehauptungen im Internet beworben. Über mögliche gesundheitsrelevante oder gar heilende Wirkungen ist in der wissenschaftlichen Literatur kein Hinweis zu finden.
  
 
==Chemie==
 
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Version vom 11. Dezember 2009, 17:23 Uhr

Shungit (auch: Schungit, Schungit-Kohle, Inostranzeff'sches Schungit, Algenkohle oder Shungite) ist ein in der Natur an einigen Orten vorkommendes schwarzes Gestein präkambrischen Alters, das hauptsächlich aus Kohlenstoff besteht.

Der Gesteinsname geht auf Alexander Alexandrowitsch Inostranzew zurück, der Schungit 1880 zuerst beschrieb.

Shungitprodukte spielen auch in der Alternativmedizin und Esoterik eine Rolle und werden mit vermeintlichen Wundereigenschaften und Falschbehauptungen im Internet beworben. Über mögliche gesundheitsrelevante oder gar heilende Wirkungen ist in der wissenschaftlichen Literatur kein Hinweis zu finden.

Chemie

Schungite können bis zu 95 % Kohlenstoff enthalten und besitzen eine Dichte von 1,9 bis 2,1 g/cm³. Ob Schungit als Mineral angesehen werden kann, ist umstritten.

Entstehung

Schungite haben sich vor mindestens 600 Millionen Jahren vermutlich aus Sapropel gebildet. Als Ausgangsmaterial dienten vermutlich Meeresalgen. Sie enthalten die sehr selten natürlich vorkommenden Fullerene C60 und C70.

Bekannte Fundorte sind Ostfinnland und Russland (Karelien, der Onegasee in der Shungaregion und der Ladogasee), oft in Gegenden, in denen auch Ölschiefer gefunden wird.

Verwendung

Schungit eignet sich als schwarzes Pigment zur Herstellung von Farben und wird dann als shungite black bezeichnet. Des Weiteren kann Shungitkohle als Ersatz für Aktivkohle in Filtern eingesetzt werden.

Verwendung in der Alternativmedizin und Esoterik

Shungit wird in der Alternativmedizin als eine Art Wundermittel angesehen. So soll "Schungitwasser" oder ein Schungitamulett eine verjüngende und heilende Wirkung haben und die Verläufe einer Schizophrenie und anderen psychischen Erkrankungen abgemildern. Auch soll es an so genannten geopathologisch belasteten Orte schützend auf Erwerber von Schungitprodukten wirken.

Nebenwirkungen seien hingegen unbekannt.

Literatur

  • Hans Murawski: Geologisches Wörterbuch. 11. Auflage. Ferd. Enke Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 978-3-827-41445-8, S. 197.
  • L.E. Cascarini de Torre, A.E. Fertitta, E.S. Flores, J.L. Llanos, E.J. Bottani: Characterization Of Shungite By Physical Adsorption Of Gases. The Journal of the Argentine Chemical Society, Bd. 92 Nr. 4-6, Buenos Aires 2004 (englisch)

Weblinks


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