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Walter Hannes Medinger (geb. 1959) ist ein österreichischer Chemiker und Geschäftsmann. Er leitet in Graz eine Zertifizierungs- und Bildungseinrichtung namens IIREC. Medinger machte durch positive Expertisen zu Scharlatanerieprodukten wie Gabriel-Chip und Feldprozessor (siehe unten) auf sich aufmerksam. Sein Engagement für den umstrittenen Gabriel-Chip wird mit dem Ende seiner Tätigkeit als Amtsleiter für Umweltschutz der Stadt Linz in Verbindung gebracht, Medinger bezeichnet sich selbst als "zu Forschungszwecken beurlaubt". Medinger war gleichzeitig im Vorstand eines Vereins namens Gabriel-Forschungsgesellschaft.

Curriculum

Medinger studierte bis 1983 Chemie an der Universität Wien. Von 1986 bis 1992 war er Amtssachverständiger für Chemie und Umweltschutz mit Schwerpunkt Luftreinhaltung beim Magistrat Linz, beim Amt für Umweltschutz. Von 1992 bis 2004 war er Amtsleiter des Amtes für Umweltschutz beim Magistrat Linz und Mitglied des Umweltausschusses des Österr. Städtebundes. Es folgte Seminartätigkeit ("Feldkohärenzmuster"-Messung und spektroskopische Untersuchung so genannter kohärenter Phasen in Wasser) an der Niederösterreichischen Landesakademie (Vorläuferin der Donau Universität Krems) sowie anderen Einrichtungen.

Im Jahr 2004 gründete Medinger das International Institute for Research on Electromagnetic Compatibility (Internationales Institut für elektromagnetische Verträglichkeitsforschung) in Graz.

Medinger ist auch Referent des Österreichischen Verbandes für Radiästhesie und Geobiologie und der DGEIM.

Medinger als Gutachter im Feldprozessoren-Prozess 2004

Bei einem Prozess gegen den Hersteller (Walter K.) eines Scharlatanerieproduktes namens Feldprozessor gegen Elektrosmog in Form von Aluminiumscheibchen 2004 in Gießen (Deutschland) war Medinger als Gutachter geladen worden. Trotz positivem Gutachten des Produktes durch Medinger wurde der einschlägig vorbestrafte Angeklagte zu sechs Jahren Haft wegen Betruges verurteilt. Laut Anklage soll er als Leiter einer sektenähnlichen Gemeinschaft und Geschäftsführer einer Firma Varioplan in Feldatal bei Alsfeld die Feldprozessoren fast zwei Jahre lang für jeweils 300 Euro vertrieben und verkauft haben. Käufern habe er erzählt, dass die kleinen Wundermittel in speziellen Labors in den USA und Schottland professionell hergestellt würden. Die Feldprozessoren würden "rechtsdrehenden Smog" ("wie beim Joghurt", sagte der Angeklagte K. stets dazu) in "linksdrehenden Smog" verwandeln, der "bekanntlich nicht gefährlich" sei. Ein Kunde hatte für sechs Feldprozessoren mehr als 12.000 Euro bezahlt, da er an eine Wirkung bei seiner Frau glaubte, die seit Jahren unter "Giftgasen" und Elektrosmogstrahlungen in seinem Haus gelitten habe. Der Gutachter Walter Medinger wurde vom Gericht als befangen angesehen. Seine komplizierten Ausführungen basierten aus Sicht des Gerichts nicht auf etablierten Methoden der Physik. Des Weiteren hatte der Gutachter Medinger im Haus des Angeklagten übernachtet und mit ihm gespeist und war zum Bahnhof gefahren worden. Der Angeklagte hatte in der Vergangenheit fünf Jahre Gefängnis absitzen müssen, weil er schwer krebskranken Menschen wirkungslose "Sen-Tropfen" verkauft hatte.[1]

Werke

Weblinks

Quellennachweise