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Anwender behaupten zwar, die Auswertung durch Fachleute sei sicher und zuverlässig. Diese Einschätzung wird durch wissenschaftliche Untersuchungen nur unzureichend gestützt. Das Problem der mangelnden Reliabilität und Validität ist, wie auch bei anderen projektiven Verfahren, noch nicht gelöst, da die Vielzahl der Kombinationen und die dadurch individuell stets variierenden Deutungen der Testfaktoren nicht quantifizierbar sind.  
 
Anwender behaupten zwar, die Auswertung durch Fachleute sei sicher und zuverlässig. Diese Einschätzung wird durch wissenschaftliche Untersuchungen nur unzureichend gestützt. Das Problem der mangelnden Reliabilität und Validität ist, wie auch bei anderen projektiven Verfahren, noch nicht gelöst, da die Vielzahl der Kombinationen und die dadurch individuell stets variierenden Deutungen der Testfaktoren nicht quantifizierbar sind.  
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Beim Vergleich der normativen Daten des nordamerikanischen Systems mit europäischen oder südamerikanischen Testpersonen haben sich teils Unterschiede bei wichtigen Variablen ergeben, während z. B. die durchschnittliche Anzahl der Antworten gleich ist. So gibt es bei Europäern häufiger Antworten, bei denen man eine Schizophrenie vermuten könnte, wenn man die nordamerikanischen Normen zu Grunde legt. Die Unterschiede bei der Deutung der Formen sind kulturell bedingt sowie von den Vorkenntnissen und Erfahrungen der Versuchsperson abhängig. Die Unterschiede bei der Qualität der Formen ist ausschließlich kulturell bedingt. So erkennen Franzosen auf Karte 8 ein Chamäleon, was normalerweise als ungewöhnliche Antwort gewertet wird, in Skandinavien werden für Tafel 2 Weihnachts-Elfen (nisser) genannt und Japaner erkennen auf Tafel 4 ein Musikinstrument.<ref>Irving B. Weiner: Principles of Rorschach interpretation. L. Erlbaum Associates, Mahwah, N. J. 2003, ISBN 9780805842326, S. 53.
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Beim Vergleich der normativen Daten des nordamerikanischen Systems mit europäischen oder südamerikanischen Testpersonen haben sich teils Unterschiede bei wichtigen Variablen ergeben, während z. B. die durchschnittliche Anzahl der Antworten gleich ist. So gibt es bei Europäern häufiger Antworten, bei denen man eine Schizophrenie vermuten könnte, wenn man die nordamerikanischen Normen zu Grunde legt. Die Unterschiede bei der Deutung der Formen sind kulturell bedingt sowie von den Vorkenntnissen und Erfahrungen der Versuchsperson abhängig. So erkennen Franzosen auf Karte 8 ein Chamäleon, was normalerweise als ungewöhnliche Antwort gewertet wird, in Skandinavien werden für Tafel 2 Weihnachts-Elfen (nisser) genannt und Japaner erkennen auf Tafel 4 ein Musikinstrument.<ref>Irving B. Weiner: Principles of Rorschach interpretation. L. Erlbaum Associates, Mahwah, N. J. 2003, ISBN 9780805842326, S. 53.
 
</ref><ref name='Zeit'></ref> Möglicherweise könnten anatomisch vorgebildete Menschen in Tafel 8 oder 9 den Querschnitt eines Gehirns sehen.
 
</ref><ref name='Zeit'></ref> Möglicherweise könnten anatomisch vorgebildete Menschen in Tafel 8 oder 9 den Querschnitt eines Gehirns sehen.
  
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