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==2009: Todefälle in Berlin unter der Psycholytischen Therapie==
 
==2009: Todefälle in Berlin unter der Psycholytischen Therapie==
In einer Arztpraxis für Psychotherapie im Nordberliner Stadtteil Hermsdorf kam es am 19.&nbsp;September 2009 zur Vergiftung von 12&nbsp;Patienten bei einer Gruppenbehandlung mit Einsatz der Psycholytischen Therapie und psychoaktiven Substanzen. Auf dem Praxisschild boten der 50-jährige Facharzt für Allgemeinmedizin Garri Rober und seine therapierende Ehefrau <ref>http://www.tagesspiegel.de/berlin/Polizei-Justiz-Hermsdorf-Therapiesitzung-Koma-Reinickendorf%3Bart126,2903924</ref> Suchttherapie und „Hilfe bei spirituellen Krisen“ an. Das Therapeutenpaar wird auf der Referentenliste einer Schweizer Einrichtung geführt, die sich Therapeutisch-Tantrisch-Spirituelle Universität nennt und sich auf psycholytisches Arbeiten spezialisiert hat.<ref>http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,650169,00.html</ref> Rober ist ehemaliger Schüler des Schweizers Samuel Widmer<ref>
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In einer Arztpraxis für Psychotherapie im Nordberliner Stadtteil Hermsdorf kam es am 19.&nbsp;September 2009 zur Vergiftung von 12&nbsp;Patienten bei einer Gruppenbehandlung mit Einsatz der Psycholytischen Therapie und psychoaktiven Substanzen. Auf dem Praxisschild boten der 50-jährige Facharzt für Allgemeinmedizin Garri Rober und seine Ehefrau (Heilpraktikerin)<ref>http://www.tagesspiegel.de/berlin/Polizei-Justiz-Hermsdorf-Therapiesitzung-Koma-Reinickendorf%3Bart126,2903924</ref> Suchttherapie und „Hilfe bei spirituellen Krisen“ an.
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Der inzwischen verhaftete Arzt gestand, den Patienten Drogen verabreicht zu haben. Zwei Männer überlebten die Therapie nicht, ein weiterer Patient fiel in ein Koma. Als die alarmierte Feuerwehr mit drei Notärzten und Hubschrauber zur Praxis kam, reagierten einige Patienten aggressiv. Erst eine Hundertschaft der Polizei brachte die Männer und Frauen zur Ruhe. Bei der anschließenden Durchsuchung des Hauses entdeckten die Helfer auf dem Dachboden einen toten 59-Jährigen. Zwei andere Patienten mussten reanimiert werden. Ein 28-jähriger Mann, verstarb später im Krankenhaus.<ref>http://www.bild.de/BILD/news/2009/09/19/tod-nach-therapie/arzt-festgenommen-ein-toter-mehrere-verletzte-durch-unbekannte-substanzen.html</ref><ref>http://www.bz-berlin.de/tatorte/tote-und-verletzte-bei-therapie-sitzung-article588059.html</ref>. Das Therapeutenpaar wird auf der Referentenliste einer Schweizer Einrichtung geführt, die sich ''Therapeutisch-Tantrisch-Spirituelle Universität'' nennt und sich auf psycholytisches Arbeiten spezialisiert hat.<ref>http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,650169,00.html</ref> Rober ist ehemaliger Schüler des Schweizers Samuel Widmer aus Nennigkofen-Lüsslingen, wo sich eine Gemeinschaft namens  „Kirschbaumblüte“ zusammengefunden hat. Die ''tantrische Methode des Tabubruchs'' bezieht sich aber nicht nur auf den Gebrauch von Drogen. So schrieb Widmer ein Buch geschrieben, in dem er das Inzesttabu in Frage stellt, weil es bei Kindern ''zu Traumata'' führen könne. <ref>
 
http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Fragen-des-Tages-Hermsdorf-Therapiesitzung-Reinickendorf%3Bart693,2904561
 
http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Fragen-des-Tages-Hermsdorf-Therapiesitzung-Reinickendorf%3Bart693,2904561
</ref>. Der inzwischen verhaftete Arzt gestand, den Patienten Drogen verabreicht zu haben. Die Anklage lautet auf gefährliche Körperverletzung mit Todesfolge sowie gefährliche Körperverletzung in sechs Fällen. Zunächst war in Zeitungsartikeln auch von einem Mordvorwurf die Rede. Ermittler werden jedoch mit der Äußerung zitiert, dass der Arzt seine Patienten nicht vorsätzlich schädigen wollte. Laut der Berliner Morgenpost sollen die Patienten ein Drogengemisch aus Heroin, Amphetaminen und Ecstasy bekommen haben.<ref>http://www.morgenpost.de/berlin/article1173325/Toedliche_Therapiesitzung_Polizei_nimmt_Arzt_fest.html</ref> Zwei Männer überlebten die Therapie nicht, ein weiterer Patient fiel in ein Koma. Als die alarmierte Feuerwehr mit drei Notärzten und Hubschrauber zur Praxis kam, reagierten einige Patienten aggressiv. Erst eine Hundertschaft der Polizei brachte die Männer und Frauen zur Ruhe. Bei der anschließenden Durchsuchung des Hauses entdeckten die Helfer auf dem Dachboden einen toten 59-Jährigen. Zwei andere Patienten mussten reanimiert werden. Ein 28-jähriger Mann, verstarb später im Krankenhaus.<ref>http://www.bild.de/BILD/news/2009/09/19/tod-nach-therapie/arzt-festgenommen-ein-toter-mehrere-verletzte-durch-unbekannte-substanzen.html</ref><ref>http://www.bz-berlin.de/tatorte/tote-und-verletzte-bei-therapie-sitzung-article588059.html</ref>
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</ref>. Die Anklage lautet nun auf gefährliche Körperverletzung mit Todesfolge sowie gefährliche Körperverletzung in sechs Fällen. Zunächst war in Zeitungsartikeln auch von einem Mordvorwurf die Rede. Ermittler werden jedoch mit der Äußerung zitiert, dass der Arzt seine Patienten nicht vorsätzlich schädigen wollte. Laut der Berliner Morgenpost sollen die Patienten ein Drogengemisch aus Heroin, Amphetaminen und Ecstasy bekommen haben.<ref>http://www.morgenpost.de/berlin/article1173325/Toedliche_Therapiesitzung_Polizei_nimmt_Arzt_fest.html</ref>
    
==Weblinks==
 
==Weblinks==
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